The Anthropology of Hope

Im Rahmen eines verspäteten Interesses an der Beschäftigung der Menschen mit möglichen Zukünften entstand zu Beginn des dritten Jahrtausends ein aufkeimendes Teilgebiet, die Anthropologie der Hoffnung.

Anthropologen untersuchen die Objekte der Hoffnungen der Menschen und ihre Versuche, sie zu erfüllen. Sie reflektieren auch über Hoffnung als Affekt und Disposition sowie als Methode der Wissensproduktion. In der Anthropologie der Hoffnung lassen sich drei miteinander verknüpfte, aber analytisch unterscheidbare Anliegen ausmachen. Erstens interessieren sich die Anthropologen für die Bedingungen der Möglichkeit des Hoffens. Solche Studien zur politischen Ökonomie der Hoffnung erforschen die Umstände, unter denen Hoffnung gedeiht oder nicht gedeiht, und die ungleiche Verteilung der Intensität des Hoffens und bestimmter Hoffnungen unter verschiedenen Kategorien von Menschen. Ein zweiter Bereich ist die anthropologische Forschung über die Formen des Hoffens. Diese phänomenologischen Studien untersuchen, wie Hoffnungen und Hoffnungen in der Welt erscheinen. Wie wirkt sich das Hoffen im Laufe der Zeit in den Praktiken, Überlegungen und Orientierungen der Menschen aus, und mit welchen beabsichtigten und unbeabsichtigten Auswirkungen? Ein drittes Anliegen betrifft die Beziehung zwischen Hoffnung als Gegenstand ethnographischer Studien und Anthropologie als Form der Wissensproduktion. Wie beeinflusst das wissenschaftliche Verständnis von Hoffnung die Entwicklung der Disziplin und insbesondere ihre Auseinandersetzung mit politischer Kritik und ihre Fähigkeit, Alternativen vorzustellen?

Autor*in/Hrsg.: Stef Jansen

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