Was ist Solidarisches Preppen?
Als „Preppen“ (abgeleitet von englisch to prepare für sich vorbereiten) wird meist die Vorbereitung auf Katastrophen mittels individueller Maßnahmen bezeichnet.
Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe empfiehlt beispielsweise, pro erwachsene Person in einem Haushalt einen 10-tägigen Grundvorrat von 2200 kcal und je zwei Liter Wasser pro Tag anzulegen (1). Leider versuchen Reichsbürger, rechte Gruppierungen und Verschwörungstheoretiker immer wieder Katastrophenvorsorge für ihre Ideologien zu vereinnahmen, weshalb dem Preppen in der Regel ein eher negatives Image anhaftet. Der Begriff "Solidarisches Preppen" wurde erstmals von den Mitgliedern des Klima-Kollaps-Cafe 2022 als Gegenentwurf zu rein individualistischen oder gar rechtsextremen Narrativen der Katastrophenvorsorge eingeführt. Solidarisches Preppen zielt darauf ab, jegliche Form von Leid zu reduzieren und beinhaltet neben individuellen Maßnahmen vor allem die Stärkung von Gemeinschaften, den Schutz vulnerabler Gruppen und Umweltschutz. Solidarisches Preppen kann auch als ein Konzept verstanden werden, welches über Umwelt- und Klimaaktivismus hinausgeht und den gesellschaftlichen Zusammenbruch als wahrscheinlichste Folge der multiplen Krisen unserer Zeit in den Aktivismus einbezieht.
Maßnahmenbeispiele:
- Gesundheitsvorsorge und Psychohygiene
- Aneignung von Wissen und handwerklichen Fähigkeiten („Lowtech“, Permakultur)
- Aufbau und Förderung vertrauensvoller und unabhängiger Netzwerke und Gemeinschaften
(bsp. Gegenseitige Hilfe, Indigene Ansätze) - Stärkung der Demokratie und Menschenrechte
- Erhalt von Ackerflächen
- Klima- und Umweltschutz
- Aufbau einer internationalen Katastrophenhilfe
- Atomkraftwerke stilllegen und langfristig sichern
Einen vertieften Einstieg in die Diskussion um das Solidarische Preppen bietet der Artikel "Solidarisches Preppen: Zusammenbruch und Zusammenhalt" von Johannes Siegmund.
Quelle:
(1) Klaus Brouwers (2019): Katastrophen-Alarm: Ratgeber für Notfallvorsorge und richtiges Handeln in Notsituationen. Hrsg.: Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe. 7. Auflage. Bonn.